Man konnte so den Basispreis einmal festlegen und einigte sich auf den Legierungszuschlag als variable Komponente des Gesamtpreises, die die Kursschwankungen der einzelnen Legierungen auffangen sollte. Somit waren Nachverhandlungen während der vereinbarten Gültigkeitsdauer der Preise nicht mehr notwendig.
Zunächst war ein Berechnungszeitraum von zurückliegenden 3 Monaten benutzt worden, der eine gute Glättung und damit keine großen Sprünge des Legierungszuschlags versprach.
Doch dann begann Nickel, einer der wichtigsten Legierungsbestandteile, zu einem begehrten Spekulationsobjekt an der LME (London Metal Exchange) zu werden und die Kurse fingen an, irrationale Verläufe anzunehmen. Der Nickelkurs, der zwischen 1994 und 2003 zwischen 4000 und 10.000 $/t vergleichsweise langsam pendelte, entwickelte von November 2005 (Kurs: 12.000 $/t) eine Dynamik, die im historischen Höchstkurs von 50.000 $/t nur 1 ½ Jahre später im Mai 2007 gipfelte, dann jäh in nur 1 ½ Jahren auf 10.000 $/t (November 2008) abstürzte. Diese Dynamik war mit einem Berechnungszeitraum von 3 zurückliegenden Monaten für die Hersteller nicht mehr tragbar.
Daher wurde der Berechnungszeitraum auf 2 Monate und zuletzt auf einen Monat zurückliegend festgelegt. Lediglich die Hersteller von Hohlstahl und nahtlosen Rohren haben den Berechnungszeitraum bei zwei zurückliegenden Monaten belassen.